Abschied  

Jetzt stehst du vor mir,
und ich schau dir ins Gesicht.
Ich weiß, du bist ein Tier,
doch das stört mich nicht.  

In deinen Augen ist Trauer,
ich kann dich verstehn.
Es ist wie eine Mauer,
durch die du mußt gehn.  

Deine Lippen sind zart.
Dein Atem ist lang.
Du bist der Schönste deiner Art,
ich streichle deine Wang.  

Der Kopf den du reckst,
wie wunderschön.
Die Sehnsucht, die du weckst,
doch nun muß ich gehn.  

Ein Abschied für immer?,
ich weiß es nun.
Ich vergeß dich nimmer,
du wirst in mir ruhn.  

Du bist ein Pferd,
wie es viele gibt.
Doch du bist mehr wert,
ich hab keins je so geliebt.  

(Performer November 1991)