Unverständnis

Da stehst du stolz in Positur,
der Kopf fast kahl und stolz gereckt,
von Herz und Lachen keine Spur,
die Hand in deine Jeans gesteckt.

Die Schuhe sind ganz blank poliert,
der Stahl glänzt hell im Tageslicht,
Sprüche fallen dumm borniert,
höhnisch grinsend dein Gesicht.

Sprichst von deutschem reinen Blut,
arisch und von Macht der Welt,
schwelend wächst da meine Wut,
die sich schwer im Zaum nur hält.

Deutschland, wird da hoch gelobt,
Abschaum ist der ganze Rest,
in mir Hass auf dich ertobt,
in dir den Dreck nur sehen lässt.

Meine Hand zur Faust geballt,
kann kaum noch an mir halten,
du, kaum zwanzig Jahre alt,
redest wie einst unsre Alten.

Schütteln, schlagen will ich dich,
damit du aufhörst so zu sprechen,
doch frage ich dann mich,
wozu Hass mit Hieben brechen.

So steh ich dort wortlos stumm,
Verachtung liegt in meinem Blick,
dreh ich mich dann einfach um,
schau nach vorn und nicht zurück.