Schaffenskrise

Es ist mal wieder so weit...ich hab keine Worte mehr.

Und dabei stellt sich mir eine Frage. Warum glaube ich eigentlich, dass es irgendwen interessieren könnte, was ich schreibe?

Mittlerweile steht unter jedem Text im Internet ein Copyright...dabei würde mir bei 90 Prozent der getippten html-Seiten nicht mal der Gedanke kommen, dass man darunter allen ernstes ein (c) schreiben sollte...denn wen interessiert dieser Mist?

Jedes pubertäre Pickelgesicht, was 5 €uro für den Besuch eines InternetCafe´s aus dem Portmonaie der Mama geklaut hat und die Buchstaben auf einer Tastatur halbwegs sinnvoll zu Worten zusammensetzen kann, hält sich für einen neuen aufstrebenden Literaten.

Normalerweise halte ich mich von Foren und Web-Seiten zum Thema Literatur fern...aber diese Irren verfolgen einen überall hin...und hat man gerade noch die Kurve gekratzt und den Back-Button gedrückt, kann man mit einem ausführlichen Gegenbesuch auf den eigenen Seiten rechnen. Ich würde ein Statistikverbot für beepworld, u-boot und diverse Massenabfertigungsanlagen begrüßen.

Bitten um Kritiken für wahllos aneinandergepinselte Striche, die zufälligerweise Ähnlichkeit mit Buchstaben haben, verstopfen dann den Maileingang.

Werden diverse Jungkünstler nicht beachtet, da man ja schließlich eine Verantwortung für das aufblühende Talent zwangsweise aufs Auge gedrückt bekommen hat, kann man sich einer Nachfrage in 3-tägigem Abstand sicher sein.

Was aber bitte soll man einer liebeskranken 14-jährigen oder einem verknöchertem Steuerberater schreiben?

"Vielen Dank für die eingesandten Texte. Meine Firewall hat sich um deinen eingegangenen Seelenschrott (ohne mein Einverständnis natürlich) gekümmert."

Ich muss dazusagen, dass ich meine geistigen Ergüsse keinesfalls für überragend oder literaturfördernd halte, finde es allerdings interessant, dass es immer wieder Gestörte gibt, die mich für das Maß aller Dinge halten.

Es gibt Menschen, die sich als Schriftsteller titulieren...sie leben auf einer Ökofarm, trinken Rotwein aus Flaschen, bauen ihre eigenen Kartoffeln an und halten sich für überragend intellektuell, weil sie dem Konsumverhalten der Gesellschaft entfliehen.

Ich bin gern Konsument und schätze die eingeführten Tomaten aus Holland.

Was interessiert mich die politische Anschauung eines Schröders oder Westerwelle?

Überhaupt nicht.

Jeden Tag prostituiere ich mich im Geschäft für einen pünktlichen Zahlungseingang auf meinem Konto und hoffe, dass sich mein Lebenswerk nicht auf ein paar Seiten chlorfrei gebleichtes Papier beschränken lassen wird.

Okay...ich bin etwas abgewichen vom Thema...

Apropo Thema...ach ja...ich befinde mich in einer Schaffenskrise...

Mir fehlen die Worte...