Mondkuss Adventskalender

Farbkleckse

Fassungslos stand Herr Semmler vor den Bildern. Das Licht war freilich viel zu dürftig in dem kleinen Raum, aber die Farbenpracht auf den Leinwänden zeigte ihm Talent. Viel Talent.

"Natürlich habe ich sie sofort darüber informiert, als ich das gesehen hab, Herr Semmler", brüstete sich der Wachmann vor dem Eigentümer der Galerie.

"Was? Ah, ja - Danke Herr Finter." Ganz benommen konzentrierte er sich wieder auf das Hier und Jetzt.

"Sagen sie, wer hat Zugang zu diesem Zimmer?", fragte er den Wachmann.

"Na eigentlich nur die Putzfrau. Ich kann ja auch nicht verstehen, was das hier soll. Also das ist doch unglaublich. Die soll doch hier arbeiten." Und so ergoss er sich in einen Wortschwall über Diensteifer und Gewissenhaftigkeit.

"Danke Herr Finter, sie können jetzt gehen.", entließ er seinen Angestellten.

Noch eine ganze Weile blieb er in der Abstellkammer und betrachtete die Bilder. Auf dem wackeligen Tisch erkannte er die Farbreste, die er selbst weggeworfen hatte. Seine alten Pinsel lagen säuberlich geputzt, nach Größen geordnet, neben den alten Leinwänden, die einen Fehler in der Struktur hatten und ausgesondert worden waren.

Nachdenklich schloss er die Tür und ging in sein Büro.

Als Fiona um 3 Uhr in der Nacht mit ihrer Arbeit fertig war, ging sie zu ihrem kleinen Versteck. Sie öffnete die Tür der Abstellkammer und wollte ihren Augen nicht trauen. Alle Bilder waren verschwunden. Nur das Letzte, an dem sie gearbeitet hatte, stand auf einer Staffelei. Auf dem neuen Tisch nebenan lagen viele unbenutzte Pinsel. Neue Farbtuben und Leinwände lehnten an der Wand.

Ein Zettel war an die Lampe gelehnt, in der ihr der Galeriebesitzer mitteilte, dass er gern am nächsten Tag mit ihr sprechen wollte. Außerdem bat er sie noch darum, den neuen Flügel zu reinigen, der in ein paar Wochen eröffnet werden sollte.

Fassungslos und verwirrt griff sie zum Putzeimer und ging zu der sonst verschlossenen Glastür.

Als sie das Licht anschaltete, wurde für Fiona ein Traum war.

An den neuen weißen Wänden hingen ihre Bilder. Und auf den kleinen Schildern darunter stand in goldenen Buchstaben Fiona-Maria Gonzalez geschrieben.

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	Mondkuss Kalender 12. Dezember
Farbkleckse Fassungslos stand Herr Semmler vor den Bildern. Das Licht war freilich viel zu dürftig in dem kleinen Raum, aber die Farbenpracht auf den Leinwänden zeigte ihm Talent. Viel Talent. "Natürlich habe ich sie sofort darüber informiert, als ich das gesehen hab, Herr Semmler", brüstete sich der Wachmann vor dem Eigentümer der Galerie. "Was? Ah, ja - Danke Herr Finter." Ganz benommen konzentrierte er sich wieder auf das Hier und Jetzt. "Sagen sie, wer hat Zugang zu diesem Zimmer?", fragte er den Wachmann. "Na eigentlich nur die Putzfrau. Ich kann ja auch nicht verstehen, was das hier soll. Also das ist doch unglaublich. Die soll doch hier arbeiten." Und so ergoss er sich in einen Wortschwall über Diensteifer und Gewissenhaftigkeit. "Danke Herr Finter, sie können jetzt gehen.", entließ er seinen Angestellten. Noch eine ganze Weile blieb er in der Abstellkammer und betrachtete die Bilder. Auf dem wackeligen Tisch erkannte er die Farbreste, die er selbst weggeworfen hatte. Seine alten Pinsel lagen säuberlich geputzt, nach Größen geordnet, neben den alten Leinwänden, die einen Fehler in der Struktur hatten und ausgesondert worden waren. Nachdenklich schloss er die Tür und ging in sein Büro. Als Fiona um 3 Uhr in der Nacht mit ihrer Arbeit fertig war, ging sie zu ihrem kleinen Versteck. Sie öffnete die Tür der Abstellkammer und wollte ihren Augen nicht trauen. Alle Bilder waren verschwunden. Nur das Letzte, an dem sie gearbeitet hatte, stand auf einer Staffelei. Auf dem neuen Tisch nebenan lagen viele unbenutzte Pinsel. Neue Farbtuben und Leinwände lehnten an der Wand. Ein Zettel war an die Lampe gelehnt, in der ihr der Galeriebesitzer mitteilte, dass er gern am nächsten Tag mit ihr sprechen wollte. Außerdem bat er sie noch darum, den neuen Flügel zu reinigen, der in ein paar Wochen eröffnet werden sollte. Fassungslos und verwirrt griff sie zum Putzeimer und ging zu der sonst verschlossenen Glastür. Als sie das Licht anschaltete, wurde für Fiona ein Traum war. An den neuen weißen Wänden hingen ihre Bilder. Und auf den kleinen Schildern darunter stand in goldenen Buchstaben Fiona-Maria Gonzalez geschrieben. Geschenktipp Surftipp
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