"Ich bin die Einzige, die weiß, was gut für mich ist."

Dieser Satz ist eine Lüge - weiß ich heute.

Damals dachte ich, ich hätte alles im Griff. Ich wollte nicht in die Klinik. Wollte nicht in die Klappsmühle. Ich doch nicht...

In den vergangenen 1.5 Jahren war ich immer mal wieder krank. Nie so wirklich richtig, aber immer hatte ich sämtliche Sympthome einer Erkältung, die mich zwar schwächte, aber nie so richtig ausbrach.

Irgendwann hatte mich auch schon mal die Ärztin in der Firma angesprochen, dass ich dringendst mal meine Schilddrüse untersuchen lassen sollte, da ich ständig bei ihr am Tisch stand und Asperin etc. brauchte. (Es lebe die Mitarbeiterbetreuung bei DaimlerChrysler)

Dann war es so weit. Innerhalb von 8 Wochen lag ich 2 mal komplett flach wegen starker Erkältung. Fieber, Schüttelfrost, Husten, Halsschmerzen, Schnupfen - eben das ganze Paket.

Beim 2. Mal stand ich bei meinem Hausarzt und meinte, er solle etwas tun. Das kann doch nicht normal sein.

Und er war ehrlich.

Er sprach, dass meine Schilddrüsenwerte vollkommen in Ordnung wären. Ich sei nicht gesünder oder kränker als jeder andere auch. Es kommt nicht von meinem Immunsystem; sondern von meinem Kopf. Bis natürlich auf die Blutsenkung. Aber ich hatte im Gesamtcheck irgendwann aufgegeben, da kein Spezialist etwas fand.

Wir redeten lange. Ich erzählte von meinen Ängsten. Dem Ratschlag seiner Frau, in eine Klinik zu gehen. Meinen Zweifeln und meinen immer häufiger werdenden Zusammenbrüchen.

Er sprach ruhig und behutsam auf mich ein. Versuchte mir zu helfen und stellte mir irgendwann die Frage "Was können sie denn noch verlieren?".

Er empfahl mir die Münsterklinik in Zwiefalten, da sie dort eine eigene Depressionsstation hätten und deutschlandweit einen sehr guten Ruf genießen würden.

Allerdings erwähnte er auch eine Wartezeit von ca. 3 Monaten.

War ich wirklich depressiv?

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