"Ich bin nicht hilflos; ich weiß nur nicht, wo ich anfangen soll..."

Ich wusste, dass ich in eine Klinik gehen wollte. Irgendwie öffnete sich für mich in meiner Gedankenwelt ein Tor ins Licht.

Trotzdem schob ich den Anruf in der Münsterklinik Zwiefalten noch fast eine Woche vor mich her. Ich hatte ja auch Angst. Wenn ich anrufen würde, wäre es für mich das unwiderbringliche Eingeständnis, dass ich es wirklich tun wollte.

Irgendwann wählte ich mit zitternden Händen die Nummer und hatte eine warme, freundliche Stimme am Apparat. Frau Dr. Vöhringer, behandelnde Ärztin auf der Depressivstation in der Münsterklinik.

Es ging ganz einfach; in kürzester Zeit hatte ich einen Gesprächstermin bei ihr ausgemacht - in 3 Tagen sollte ich bei ihr vorbeikommen und mir auch gleich die Klinik anschauen.

Innerlich fühlte ich mich anschließen besser; denn ich hatte ja was getan, damit es mir besser gehen würde.

Außerdem gab mir das Gefühl, zu wissen dass es eine Wartezeit geben würde, einen Halt.

Ich sprach das erste Mal mit meinen Eltern offen über meine Probleme und war anschließend noch verunsicherter. Denn wie viele andere auch, wussten sie nicht viel über Depressionen, deren Krankheits- und Behandlungsverlauf und vertraten auch die Meinung, dass man doch mit seinen Problemen allein zurecht kommen müsste.

In mir drin fühlte ich aber, dass ich es allein nicht schaffen würde.

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