"Ich bin eben ich - dachte ich."

Früher war ich stark...zumindest für die anderen. Ich wusste was ich wollte, schaffte, was es zu erreichen galt und galt als Powerfrau. Ich war beliebt und wurde gehasst für meinen Humor. Sarkasmus pur. Immer eine Garstigkeit auf den Lippen. Himmelhochjauchzend oder (für Freunde) zu Tode betrübt. Ich war die Anstrengende, die Denkende, die Partylöwin, die Einsame, die "Besondere".

Doch wer war ich wirklich?

Wer war ich für mich?

"So wie ich bin, kann mich niemand mögen, niemand lieben. Ich passe einfach nicht zu den anderen Menschen. Ich denke anders, bin zu verschieden von anderen. Sie verstehen mich nicht. Sie können mich gar nicht verstehen, weil ich so bin, wie ich bin. Mein Wesen ist nicht dazu geschaffen, dass andere mich lieben können." (Auszug aus dem Tagebuch einer Depressiven)

Ich hatte das Gefühl, dass in mir mehrere Personen leben. Die Extreme der unterschiedlichen Arten. Für mich war ich eben die Denkende, die Einsame, der Vamp, die Verunsicherte, die Künstlerin, die Selbsthasserin, die Kritikerin. Nur eines war ich nicht ... Damaris.

In einer Welt des Chaos war ich zu Hause. Schon immer wurde mir der Stempel "was Besonderes" aufgedrückt. Dabei wollte ich doch so gern "normal" sein. Ich hatte es satt, ständig hinter die Fassaden der anderen zu schauen - immer auf der Suche nach dem "Bösen" in meiner Umwelt. Das Gefühl des Erstickens war mein ständiger Begleiter. Aussenseiterin und Mittelpunkt.

Ich konnte nur noch hassen...mich...die anderen...das Leben.

Eingesperrt in einem Strudel der Gedanken. Das Karussel konnte ich nicht anhalten - immer wieder denkend, verzweifelnd, sinnierend.

Und mit den Jahren kam die Sehnsucht nach der Stille.

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